Was ist notwendig um erfolgreich Englisch zu lernen?

From Antimoon Translation Project

Englisch zu lernen erfordert Handeln. Vielleicht sind Ihnen alle Lernhilfen bekannt; wenn Sie jedoch nicht anfangen, erreichen Sie auch nichts. Tatsächlich müssen Sie „Ihr Leben ändern“, wenn Sie lernen wollen, gut Englisch zu sprechen.

Hier sind Beispiele für Dinge, die Sie dafür tun müssen:

  • Lesen Sie jeden Tag eine Stunde lang ein Buch auf Englisch. Analysieren Sie dabei die in den Sätzen verwendete Grammatik und schlagen Sie Wörter in einem Englisch-Wörterbuch nach
  • Hören Sie sich Hörbücher oder andere Aufnahmen auf Englisch an. Pausieren Sie möglichst häufig, um zu versuchen, das Gesagte zu verstehen und die Aussprache des/der Sprechenden zu imitieren
  • Verbringen Sie Ihre Nachmittage damit, die Aussprache des englischen „r“ zu üben
  • Schreiben Sie eine E-Mail sorgfältig auf Englisch, indem Sie alle 20 Sekunden via Wörterbuch/Internetsuche sicherstellen, dass alle Wörter richtig sind, und indem Sie sich für jeden Satz 5 Minuten Zeit lassen
  • Denken Sie über gelesene englische Sätze nach, indem Sie überlegen, ob man statt eines “a” im Satz auch “the” schreiben könnte. Versuchen Sie im Internet ähnliche Sätze zu finden, um die Frage zu beantworten
  • Bilden Sie im Kopf einfache englische Sätze, während Sie eine Straße entlang gehen. Denken Sie auf Englisch über die Dinge nach, die Sie sehen

Was für Menschen würden all diese verrückten Dinge machen? Nur „diejenigen, denen es auch Freude bereitet.“ Wenn Sie lernen möchten, gut Englisch zu sprechen, müssen Sie zu solch einer Person werden. Sie dürfen es nicht hassen, diese Dinge zu tun; oder haben Sie je von einer Person gehört, die erfolgreich wurde, indem sie etwas getan hat, das sie hasst?

Die Schwierigkeit, Englisch als Fremdsprache zu lernen bzw. zu unterrichten, besteht darin, dass alle, die Englisch lernen, die Sprache gut sprechen möchten; „Zugleich wollen die meisten Lernenden aber keine Zeit dafür aufwenden, Englisch selbständig zu lernen“. (Vermutlich melden sie sich deshalb für Englischkurse an und hoffen, dass ihnen das Wissen dort „aufgezwungen“ wird.)

Diese fehlende Motivation bedeutet, dass Lernende ihre Zeit im Allgemeinen nicht damit verbringen, Englisch zu lernen. Falls doch, tun sie dies wiederum nicht regelmäßig. Ein typischer Lerner könnte zum Beispiel über einen Zeitraum von 12 Stunden englische “phrasal verbs” vor einem Test lernen (Anm. d. Übers. :“phrasal verbs” = aus einem Verb und weiteren Elementen bestehender Ausdruck). Allerdings würde er nicht täglich 30 Minuten lang ein Buch auf Englisch lesen. Er empfindet Englischlernen schlicht nicht ansprechend genug, und wird es deshalb nur dann tun, wenn er es muss. Das Problem ist, dass immense einmalige Anstrengungen sich in keiner Weise lohnen, wohingegen man durch kleinere, dafür aber tagtägliche Beschäftigungen sehr viel gewinnt.

Wenn Sie einer dieser Lerner sind und Ihnen wenig daran liegt, jeden Tag die Aussprache des „r“ zu üben oder über englische Sätze nachzudenken, haben wir Neuigkeiten für Sie: Sie werden „sich selbst dazu bringen“ müssen, diese Dinge tun „zu wollen“. Mit anderen Worten: Sie werden an Ihrer Motivation arbeiten müssen. Glücklicherweise gibt es erprobte Methoden, die Ihnen dabei helfen.


Der typische Lerner / der motivierte Lerneredit

Paula ist eine „typische Englischlernerin“ mit grundsätzlich niedriger Motivation. Gelegentlich gibt es Momente, in denen sie hochmotiviert ist – z. B. am Tag vor ihrem Englischtest oder dieses eine Mal, als sie mit einem ausländischen Kunden, der sie bei der Arbeit anrief, nicht kommunizieren konnte. Solche Situationen lassen sie immer denken: „Ich muss etwas an meinem Englisch tun!“ Diese Momente kommen jedoch sehr selten vor – weniger als einmal im Monat. Selbst wenn sie also intensiv lernt (z.B. ganze 2 Tage lang vor einem Test), sind ihre Ergebnisse dürftig, weil sie 90­­ % des Gelernten binnen eines Monats wieder vergisst. Überraschend ist das nicht: Die Funktionsweise des menschlichen Gedächtnisses macht ständige Wiederholungen unerlässlich; sonst vergisst man das Gelernte einfach wieder.

Sehen wir uns nun also eine „andere Englischlernerin“ an: Judy. Judy liest jeden Tag fast 30 Minuten lang einen Roman speziell für Lerner der englischen Sprache (mit vereinfachtem Englisch). Sie hat sich ein insprachiges Englisch-Wörterbuch gekauft und benutzt es immer um Wörter nachzuschlagen, wenn sie einen Satz in ihrem Buch nicht versteht. Am Anfang fiel es ihr schwer, regelmäßig zu lernen: Bücher zu lesen und ein Wörterbuch zu benutzen waren für sie keine „gewohnten Beschäftigungen“. Jeder englische Satz stellte eine Herausforderung dar.

Jetzt aber, nach nur 2 Wochen, liest sie bereits viel schneller. Während des Lesens sieht sie oft Wörter, die sie in den vergangenen 2 Wochen gelernt hat. Wenn sie ein solches Wort wiedererkennt, muss sie es nicht im Wörterbuch nachschlagen und weiß, dass sie gute Fortschritte gemacht hat. Judy findet, dass sie in letzter Zeit sehr viel Englisch gelernt hat, und sie will unbedingt mehr lernen. Jeden Tag freut sie sich darauf, ihr Buch zu lesen. Es gibt ihr die Möglichkeit, das anzuwenden, was sie bereits gelernt hat (sich über ihren Fortschritt zu freuen), und darüber hinaus mehr zu lernen. Da sie regelmäßig liest, vergisst sie nur wenig und ihr Vokabular wächst ständig.

Judy ist auf dem richtigen Weg. Bald wird sie in der Lage sein, englischsprachige Zeitungen und andere (für Muttersprachler geschriebene) Quellen zu lesen.

Spaß und Freude führen zu einem besseren Gedächtnisedit

Wenn Sie gerne Englisch lernen, werden Sie damit mehr Zeit verbringen, und sie werden zugleich regelmäßig lernen. Eine hohe Motivation wird außerdem einen weiteren Vorteil mit sich bringen. Es wird Ihnen leichter fallen, sich neue Wörter und grammatische Strukturen einzuprägen. Dies liegt daran, dass das Gehirn sich leicht an Informationen zu einem Thema erinnert, das Ihnen gefällt. (Beispielsweise interessieren sich manche Menschen für Geschichte und wissen alles über den 2. Weltkrieg. Wenn sich „ein normaler Mensch“ all diese Fakten merken sollte, würde er es nie schaffen.) Spaß und Freude am Lernen zahlen sich also doppelt aus.